Wer wir sind
Gemeinschaft und Spiritualität
Als Lebens- und Glaubensgemeinschaft teilen wir das Leben mit seinen Höhen und Tiefen. Gemeinschaft leben heißt für uns, dass jede Schwester gibt und empfängt und sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit einbringt. Gemeinsam unterwegs sein ist Herausforderung und beglückende Erfahrung zugleich.
Vinzentinische Spiritualität heute leben heißt für uns zu sehen, zu hören, zu vertrauen, offen zu sein, wo wir angefragt sind, für Menschen in Not- und Grenzsituationen da zu sein.
Das gilt sowohl für die Schwestern als auch für Verantwortungsträger und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der Vinzenz-von-Paul-Stiftung Fulda tätig sind. Und diese Stiftung gehört den Menschen, die ihre Dienste bzw. Einrichtungen in Anspruch nehmen.
Mögen die Menschen etwas vom Geist, der sie geprägt hat, erfahren und den kostbaren Wert der Barmherzigkeit in allen Einrichtungen spüren.
Die zeitgemäße Umsetzung des vinzentinischen Charismas bleibt eine Herausforderung. Mit dem Blick auf das Beispiel unserer Ordensheiligen gilt es, eine Antwort zu geben auf die Nöte unserer Zeit durch Besuchsdienste bei einsamen, älteren, kranken Menschen, durch geistlich-religiöse Bildungsarbeit, durch Gesprächsbegleitung, durch die Teilnahme an unserem spirituellen Leben, einfach da zu sein, wo wir angefragt werden.
Der hl. Vinzenz sagt:
„Das Recht, anderen etwas zu geben, muss man sich durch die Liebe erwerben; und Liebe schaut immer zuerst auf die geschwollenen Füße.”
Eine tiefe Erkenntnis: menschliche Botschaft, christliche Botschaft entscheidet sich, wo es um „geschwollene Füße“, um die Grundbedürfnisse des Menschen geht. Ein bleibender Auftrag ist deshalb auch das fürbittende Gebet für die von uns gegründete Stiftung und für die Anliegen in Kirche und Welt.
Vinzenz von Paul ermutigt in der Konferenz vom 14.05.1659 seine Schwestern mit den Worten:
„Meine lieben Schwestern, Gott verfehlt nie uns zu helfen, wenn die Zeit da ist und wenn wir von unserer Seite aus alles getan haben, was wir tun konnten.“
1581 bis 1660
Vinzenz von Paul
Aus armen familiären Verhältnissen stammend wählte er die Priesterlaufbahn, um finanziell für seine Familie und sich selbst abgesichert zu sein. Nach Jahren der Sinnsuche fand er 1617 im Dienst am Nächsten seine wahre Berufung: als Mensch und Priester, der an keiner Not tatenlos vorbeigehen konnte und der es verstand, andere für seine Sache zu begeistern. Er kümmerte sich um die von Krisen geschüttelte Bevölkerung in Paris und weit darüber hinaus. …
1591 bis 1660
Luise von Marillac
Seine treue Helferin: Trotz ausgesprochen großer Unterschiede in der gesellschaftlichen Stellung und im familiären Umfeld (außereheliche Geburt, Erziehung in einem Pensionat, Ehe, Mutter eines Sohnes und Witwe) wurde sie Vinzenz‘ treue Begleiterin. Sie erkannte ihren Lebensauftrag in der Sendung zu den Armen ihrer Zeit. Sie nahm Findelkinder, die vor ihre Tür gelegt wurden, in ihr Haus auf, sie kümmerte sich um hungernde, alte und kranke Menschen. …